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Osterbräuche im Allgäu – vom Palmwedel bis zum Eierklopfen

Den Osterhasen kennt jedes Kind. Darüber brauchen wir nicht mehr viel erzählen.

 

Doch was ist denn mit den vielen anderen Osterbräuchen? Speziell aus dem Allgäu. Gerade in unserer Region werden Traditionen noch gelebt und gefeiert. Ob christlich oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

 

Wir stellen ein paar der bedeutendsten Bräuche zu Ostern vor.

 

 

Palmen und Palmboschen

 

Nein, im Allgäu wachsen keine Palmen. Zumindest nicht in freier Natur. Der Palmboschen oder auch sogenannte „Palmen“ werden zum Palmsonntag gebunden. In Kindergärten, Schulen oder auch daheim binden wir aus sieben verschiedenen Pflanzen diese an langen Stecken gebundene Zweige zusammen. Dekoriert mit Eiern und Bändern geht es damit am Palmsonntag in die Kirche zur Weihe. Der Palmboschen soll an den Einzug Jesus in Jerusalem erinnern. Mit Palmzweigen wurde er geehrt und begrüßt. Die immergrünen Zweige aus Buchs, Thuja, Tanne, Fichte, Weidenkätzchen, Eibe und Wacholder ersetzen die Palmwedel im Allgäu.

 

Weidenkätzchen für das Vieh

 

Weidenkätzchen, genannt Palmkätzchen werden in der Kirche geweiht und dem Vieh gefüttert, um auch diese zum Schutz zu segnen.

 

Osterfeuer – eine brenzlige Angelegenheit

 

Frühlingsfeuer, Freudenfeuer oder eben auch Osterfeuer haben ihren Ursprung, wie so viele Bräuche in der heidnischen Tradition. Die alten Germanen haben zur Tag- und Nachtgleiche Feuer entfacht, um die Wintergeister, das Alte und Böse zu vertreiben.

Noch heute werden zur Nacht am Karsamstag die Osterfeuer entzündet. Überall im Allgäu brennen große und kleine Feuer, im Garten oder in den Bergen. Ganz praktisch nebenbei – das alte Gehölz und Laub vom Herbst und Winter wird dabei gleich mitverbrannt. Jetzt kann der Frühling kommen.

In der Kirche wird am sogenannten Osterfeuer die Osterkerze entzündet. In einer Prozession wird diese voran in die dunkle Kirche getragen und symbolisiert die Auferstehung Jesus und somit seine Bedeutung als das Licht der Welt.

 

Ein lustiger Osterbrauch – Eierklopfen

 

Besonders beliebt am Frühstückstisch – nicht nur zu Ostern. Das Eierklopfen.

Und so geht es:

Jeder sucht sich ein Ei aus seinem Nest aus. Kleiner Tipp am Rande: das Sieger-Ei hat eine ausgeprägte Spitze. Dann wird das Ei mit der Faust umschlossen, so dass nur noch die Spitze herausgeht. Schwung holen und mit dem anderen Ei zusammenstoßen. Das Ei, welches Risse bekommt hat verloren. Das Sieger-Ei darf nicht gegessen werden, sondern sucht sich gleich den nächsten Gegner. Der Verlierer darf zum Trost sein Ei essen.

 

Süße Nascherei – die Palmbrezel

 

Endlich. Nach 40 Tagen Fastenzeit darf nun wieder Süßes genascht werden. Nicht nur leckere Schokoladeneier aus dem Nest, sondern auch Gebäck wie Osterlamm und die Palmbrezel. Die Palmbrezel wird an den Palmboschen gebunden und besteht nicht wie die normale Brezel aus Dinkel-, sondern Weißmehl und ist anstelle mit Salz mit Zucker bestreut.

 

  

Süße Naschereien und hart gekochte Eier für’s Eierklopfen gibt es ausreichend an unserem fantastischen Frühstücksbüffet. Nicht nur zu Ostern!

Und Anna, unsere leidenschaftliche Köchin und Bäckerin zaubert zwar noch keine Palmbrezeln, aber dafür leckere Zimtschnecken zum Nachbacken.

 

Zum Rezept geht es hier.